Richildenstraße 9

 

Klare Formsprache und zeitgenössische Lösungen

Aufgabenstellung:

Das Einzeldenkmal ist Teil einer Reihenhausgruppe mit historisierenden zwei- bzw. dreigeschossigen Bauten mit Erkern und Giebeln, erbaut von der Firma Heilmann & Littmann. Das Gebäude ist um 1910-11 erbaut und befand sich nach jahrzehntelanger Vernachlässigung in einem desolaten Zustand: Lieblose Kunststofffenster, Teppich- bzw. Vinylböden auf dem historischen Parkett…. ließen die einst elegante Urstruktur des Hauses nur noch rudimentär erahnen.

Ausgehend von diesem Anspruch, dem Haus wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen, bestand die Aufgabenstellung darin, einerseits eine denkmalgerechte und wirtschaftliche Sanierung zu vollziehen und einen Anbau zu entwerfen, welcher die Lebensqualität erhöht und mit dem Einzeldenkmal kompatibel ist.

Dieser Spagat zwischen modernen Anforderungen an innenstädtischen Wohnraum und einem Anbau, welcher als abstraktes Volumen ausformuliert werden musste und trotzdem einen baukünstlerischen Bezug zwischen Alt- und Neubau haben sollte, forderte ein gewisses Maß an Kreativität und Lösungsorientiertheit.

 

Anbau als zeitgemäße und eigenständige Lösung im Kontext:

Dem Landesamt für Denkmalpflege (LfD) war es wichtig, dass der Anbau als eigenständiger Kubus in Erscheinung tritt, um sich vom denkmalgeschützten Hauptbaukörper klar abzuheben. Deswegen wurde der Altbestand nicht „weitergebaut“ oder das Material ungefiltert wieder aufgegriffen, sondern durch klare Formsprache des Screenings eine zeitgenössische Lösung gefunden, die sich harmonisch in die umliegende Bebauung eingliedert, da sie zurückhaltend und charaktervoll zugleich ist. Durch die horizontalen Lamellen schaffen wir eine diaphane Konstruktion, welche von außen die Geschossigkeit kaschieren und für ein abstraktes Erscheinungsbild sorgt und dennoch funktionale Eigenschaften hat:

Die Tiefe und Höhe der Lamellen wurde so gewählt, dass die Einsehbarkeit minimiert und der Ausblick erhalten bleibt: In der Vogelperspektive (als Blickwinkel gestrichelt dargestellt), gelangen die Blicke nicht in den Anbau hinein. Auf Augenhöhe (im eigenen Garten oder im Anbau) sieht man durch die Lamellen hindurch, was den Anbau transparent, luftig und leicht erscheinen lässt. (gestrichelt von innen nach außen dargestellt

Projekttyp: Denkmalpflege, KfW Sanierung
Bauherr: privat
Ort: München
Status: fertiggestellt 2022
Leistungsphasen: 1-9

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